Weiche in Bahngleisen

Unser Konzept

Die LOK stellt ein kombiniertes stationäres und familienbegleitendes Hilfeangebot dar und fördert die elterliche Erziehung. Diese Hilfe ist primär darauf ausgerichtet, Eltern in der ihnen obliegenden Erziehungsverantwortung zu unterstützen und damit indirekt die Erziehungssituation von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

Wir bieten Förderungs- und Beratungsangebote, die in einer Hand liegen und nahtlos ineinander übergehen, was eine gezielte erzieherische Einzelhilfe und ein präventiv ausgerichtetes Arbeiten mit den Familiensystemen ermöglicht. Dieser pädagogisch – systemische Ansatz ist eine Ergänzung, der auf das Kind/ Jugendlichen ausgerichteten pädagogischen Einflußnahme in der Einrichtung mit einer Familienarbeit, die es dem Kind ermöglicht auf eine ambivalente Rolle in seiner Familie (Ersatzpartner, Sündenbock, Vermittler zwischen den Eltern usw.) zu verzichten und die den Eltern die Möglichkeit eröffnet, ein neues familiäres Gleichgewicht zu finden.

Diese Arbeitsweise bietet insbesondere Kindern/Jugendlichen nach einem Klinikaufenthalt in einer Kinder – und Jugendpsychiatrie durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Fachkräften und den pädagogischen Mitarbeitern der LOK in Form der Nachsorge eine begleitete Rückkehr in ihre Familie. Aber auch für junge Menschen, die meist nur der Symptomträger für problemhafte Familienkonstellationen sind und keine neurologischen Befunde haben, kann sich eine Therapie in kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken durch diese pädagogische Vorgehensweise erübrigen.

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Systemische Familientherapie

Wir streben gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen in enger Zusammenarbeit mit ihren Angehörigen eine Verbesserung der Zukunftschancen und Lebensperspektiven an, indem sie wieder Verantwortung für die Gestaltung ihres eigenen Lebens übernehmen.

 

Handlungsleitend für die Arbeit ist die systemische Sichtweise, die immer die Einbindung des Systems Familie in das erweiterte soziale Umfeld berücksichtigt. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Beziehungen, die zwischen den Objekten existieren und die ganzheitliche Erfassung. Jeder Einzelne ist mit dem Anderen so verbunden, daß eine Veränderung des Einzelnen zwangsläufig eine Veränderung des gesamten Systems mit sich bringt.

 

Beim lösungsorientierten Denken wird der Blick in erster Linie auf die Zukunft gelenkt. Die gewünschte Zukunft wird mit positiven Ideen, Vorstellungen und möglichen ersten Schritten visionisiert, um sich ein möglichst detailliertes Bild von dieser Zukunft zu erarbeiten. Je konkreter dies geschieht und je kleiner die Schritte zur Zielerreichung gesetzt werden, um so geradliniger kann an der Erreichung des Zieles (auch wenn es sich im Prozeß noch verändert ) gearbeitet werden. Die Kraft wird so in Richtung gewünschter Veränderungszustände gelenkt.

 

Wenn eine Vision von der Zukunft erfolgt ist, kann z.B. mit Hilfe der Skalierungstechnik, zirkulärem Fragen und der weiteren Bandbreite therapeutischer Methoden sehr zügig inhaltlich an der Erreichung gearbeitet werden. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, durch Folgefragen zur Konkretisierung der Ziele zu gelangen und differenzierte Kriterien zur Erkennung des Erfolges zu erarbeiten.

Die Lebensweltorientierung

Dieses Hilfeangebot gewährleistet durch eine konsequente Regionalisierung und hohe Betroffenenbeteiligung die Orientierung am bisherigen Lebensumfeld des jungen Menschen.

Durch die therapeutische Arbeit mit den Familien – bzw. Bezugssystemen bleiben die bei uns lebenden Kinder und Jugendlichen eng mit ihrer bisherigen Lebenswelt verbunden.

Die heilpädagogische Ausrichtung

Waldspaziergang Eine liebend – bejahende Einstellung der Mitarbeiter der LOK zu den jungen Menschen ermöglicht es ihnen, die Kinder und Jugendlichen als aktives und selbstgestaltendes individuelles Wesen zu betrachten.

Dies ist die Grundvoraussetzung zu Normalisation und Integration wobei der junge Mensch kulturspezifische Grundverhaltensmuster bzw. – formen entwickelt, Konzepte sozialen Ausdrucks und sozialer Wahrnehmung lernt und befähigt wird, sich systemadäquat zu verhalten.

Weiterhin sollen durch individuell abgestimmte heilpädagogische Übungsbehandlungen Behinderungen abgewendet, beseitigt, gebessert, ihre Verschlimmerung verhütet und ihre Folgen gemindert sowie Entwicklungsstörungen im psychischen, kognitiven, sensomotorischen und/oder sprachlichen Bereich aufgearbeitet werden.

Integrative Elternarbeit

Die Eltern lenken im Führerhaus der „LOK“ ihren Zug in die gewünschte Richtung. Beim Anfahren wird besonders viel Energie benötigt, die gern die „ Heizer“(Betreuer) bereitstellen, aber wenn die Fahrt erst einmal wieder aufgenommen ist, dann rollt der Familienexpress mit weniger Energie.

  • Wir betrachten die Eltern als Partner, da wir die Loyalitäten der Kinder/ Jugendlichen gegenüber ihrer Herkunftsfamilie als sehr hoch bewerten, die bestehenden emotionalen Bindungen erhalten und verbessern wollen und die bisherigen Problemlösungsversuche achten.
  • Wir akzeptieren, dass die Eltern ihre Kinder besser kennen und fördern dadurch die Kooperationsbereitschaft, denn ein Wohlsein der Kinder gelingt nur mit dem Wohlsein der Eltern.
  • Wir arbeiten mit allen Beteiligten an den existierenden Problemen mit dem Ziel, dass alle Familienmitglieder eine neue Ansicht über sich selbst entwickeln, sich als erfolgreich und kompetent sehen und für sich Lösungen entwickeln und neue Wege beschreiten können.
  • Wir begleiten und unterstützen durch aufeinander abgestimmte pädagogische, familientherapeutische und familienberatende Angebote die gesamte Familie.
  • Wir halten regelmäßig Kontakt zur Familie während der Übungsphasen im Familienverbund bzw. stellen während dieser Zeit einen Bereitschaftsdienst zur Kriesenintervention sicher.
  • Wir unterstützen die Eltern bei der Erziehungsplanung und der Auswahl von Methoden.
  • Wir erarbeiten mit den Familienmitgliedern eine von allen als positiv angesehene Zukunft, einen Neuanfang.
  • Wir unterstützen die Kinder und Jugendlichen bei der Erarbeitung von Lösungswegen für die eigenen psychosozialen Störungen.
  • Wir realisieren eine klare Struktur des Alltags und bieten den Kindern/Jugendlichen eine Handlungsorientierung durch Grenzsetzung.
  • Wir bieten themenbezogene Elternabende bzw. – frühstück an, um Erfahrungen austauschen zu können.
  • Wir organisieren einen Familienbildungsurlaub im Jahr.
  • Wir bieten bei Bedarf nachbetreuende Hilfe.

Die ambulante systemische Familienberatung

Ziele der Beratung:

  • Förderung der Erziehung in der Familie
  • Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung
  • Unterstützung bei der Ausübung der Personensorge

Beratungsansatz:

  • Verbesserung der Wahrnehmung der Erziehungsverantwortung der Erziehungsberechtigten
  • Entwicklung eines angemessenen Konfliktlösungsverhaltens innerhalb des Familiensystems
  • Aufbau eines partnerschaftlichen Zusammenlebens in der Familie
  • Im Falle von Trennung oder Scheidung Schaffung einer förderlichen Wahrnehmung der Erziehungsverantwortung beider Elternteile

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